Ein Blick auf die Grafik zeigt es deutlich: Auf dem Salzburger Immobilienmarkt gab es 2022 einen Knick. Und zwar - anders als in den vergangenen Jahren - nach unten. So hat sich die Zahl der Immobilientransaktionen um 14,9 Prozent auf 3057 (minus 535) reduziert. Das geht aus der neuesten Immobilienmarktanalyse der Kanzlei Hölzl & Hubner hervor, die seit vielen Jahren auf Basis aller Kaufverträge beim Bezirksgericht Salzburg erstellt wird. "
Im zweiten Halbjahr 2022 kam die Trendwende
Das erste Halbjahr war noch überdurchschnittlich gut, die Finanzierungsfrage und der Zinsanstieg haben im zweiten Halbjahr aber eine deutliche Trendwende verursacht", sagt Wolfgang Maislinger von Hölzl & Hubner. "Generell ist der Rückgang bei den Transaktionen 2022 noch nicht so dramatisch, weil wir damit immer noch auf dem Niveau 2018/19 liegen. Spannend wird, wie sich die Zahlen heuer entwickeln."
Eine Segmentanalyse zeigt, dass 38 Prozent der Kaufverträge auf Bestandswohnungen entfielen, 12,7 Prozent auf Neubauwohnungen, 8,8 Prozent auf Häuser und 8,1 Prozent auf Grundstücke. Gegenüber 2021 wurden bei den Wohnungen, Häusern und Parkplätzen weniger Transaktionen verzeichnet, Steigerungen gab es bei Gewerbeimmobilien und Grundstücken.
Die Entwicklung zeigt sich auch beim Umsatzvolumen, wenn auch in abgemilderter Form. Das gesamte Transaktionsvolumen sank um 4,4 Prozent auf 1,35 Mrd. Euro. Das ist insofern bemerkenswert, als sich der Umsatz von 2012 bis 2021 verdoppelt hat. Die Entwicklung verlief in diesem Zeitraum parallel zu jener der Transaktionszahlen, jetzt hat sich das geändert. Die größten Anteile am Umsatzvolumen entfielen laut Studie auf Bestandswohnungen (30 Prozent), gefolgt von gewerblichen Immobilien mit 21,2 Prozent und Häusern mit 21,3 Prozent. Für Grundstücke wurden 10,6 Prozent des Umsatzes, für Neubauwohnungen 15,4 Prozent aufgebracht. Maislinger: "Wohnimmobilien machen immer noch den größten Teil des Gesamtumsatzes aus, deren Anteil ist aber von 68 auf 66,8 Prozent zurückgegangen."
Auch Veränderungen bei Baugrundstücken
Auch auf dem "heißen" Markt der Baugrundstücke haben sich einige Veränderungen manifestiert. Zwar wurden im Vorjahr mehr Grundstücke verkauft (248, plus 14 Prozent), davon entfielen 93 (plus 21 Prozent) auf Baugrundstücke über 300 Quadratmeter mit Preisen von mehr als 300 Euro pro Quadratmeter. "Die verkaufte Gesamtfläche sank von 164.000 Quadratmetern auf 99.500", vermerkt der Experte. "Die sinkende Gesamtfläche zeigt an, dass es weniger Flächen für den Bau neuer Immobilien gibt."
Bemerkenswert ist deshalb, dass sich die Baulandpreise aller Katastralgemeinden zusammen um 5,7 Prozent auf 1271 Euro im Durchschnitt verringerten. Maislinger: "Sowohl im Hochpreissegment als auch im Niedrigpreissegment sind die Preise gefallen." Im Niedrigpreissegment ist das in absoluten Zahlen ein Rückgang des Quadratmeterpreises von 800 auf 633 Euro.