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Bürgerinitiativen gegen den Flachgautunnel formieren sich

Zwei Bürgerinitiativen gegen den Flachgautunnel stoßen auf große Unterstützung.

Thomas Neff (l.), Franz Goiginger und ihre Mitstreiter sammelten in kurzer Zeit über 1400 Unterschriften.
Thomas Neff (l.), Franz Goiginger und ihre Mitstreiter sammelten in kurzer Zeit über 1400 Unterschriften.

Um als Bürgerinitiative im Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für die Bahnneubaustrecke Köstendorf - Salzburg Parteistellung zu erhalten, müssen bis 17. Mai 200 Unterstützungsunterschriften vorgelegt werden. Die Bürgerinitiativen "Verträglicher Bahntunnel Flachgau" und "Bahntunnel Flachgau betroffener Bürger" haben dieses Ziel bereits deutlich überschritten.

Bereits 1400 Unterschriften gesammelt

"Gemeinsam haben wir in kurzer Zeit über 1400 Unterschriften gesammelt. Der Unmut in der Bevölkerung ist groß, weil es von den Gemeinden keinerlei Information über das Projekt gibt", sagt Thomas Neff, Sprecher der BI "betroffener Bürger", Ausnahme seien lediglich die Gemeinden Köstendorf und Hallwang. Dabei wirke sich das Projekt etwa mit bis zu 700 Lkw-Fahrten täglich weiträumig aus.

Für Neff ist das ÖBB-Projekt in der geplanten Form sinnlos, weil der vierspuriger

Ausbau mit dem über 16 km langen Flachgautunnel jeweils wieder in die zweispurige Bestandsstrecke münde. "Wenn der Nahverkehr profitieren soll, müsste mindestens bis Straßwalchen und Salzburg ausgebaut werden", so Neff.

Belastung rund um die Uhr

Helmut und Anna Nocker sowie Landwirt Franz Goiginger stehen als unmittelbare Anrainer der Tunnelbaustelle in Köstendorf an der Spitze der BI "Verträglicher Bahntunnel".

Für sie steht die Belastung durch Staub, Lärm, Baustellenbeleuchtung und deren Wechselwirkung im Vordergrund, ebenso die Gefährdung des Trinkwassers und der Flächenverbrauch. "Bei einer Bauzeit von 15 Jahren sind diese Belastungen inakzeptabel. Dazu kommt, dass 2030 die Grenzwerte etwa für Staub von der EU deutlich gesenkt werden, die ÖBB aber noch die derzeit gültigen, weit höheren Werte heranziehen", so Helmut und Anna Nocker. "Man muss sich vorstellen, dass hier rund um die Uhr gebaut wird. Unsere Liegenschaften werden völlig entwertet. Wir verlangen Ruhephasen, damit sich die Anrainer zumindest an den Wochenenden erholen können."

Naturschutz soll stärker berücksichtigt werden

In ihren Einwendungen fordern sie u. a., dass das belastete Aushubmaterial nicht vor Ort zwischengelagert wird sowie eine stärkere Berücksichtigung des Naturschutzes und der streng geschützten Tierarten.

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