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Der öffentliche Verkehr wird unter die Lupe genommen

Aktuell finden in den Lungauer Gemeinden Workshops zum Thema "Lungautakt" statt. Auch diese Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Bevölkerung sollen dann in den neuen Lungautakt einfließen.

Von links: Bgm. Manfred Sampl (Obmann des Regionalverbands Lungau), LAbg. Markus Schaflechner (GF Regionalverband Lungau) und KEM-Manager Georg Macheiner. 
Von links: Bgm. Manfred Sampl (Obmann des Regionalverbands Lungau), LAbg. Markus Schaflechner (GF Regionalverband Lungau) und KEM-Manager Georg Macheiner. 

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) wird von allen 15 Lungauer Gemeinden finanziert. Im LN-Gespräch geht deren Obmann Manfred Sampl näher auf das Thema Verkehr ein.

Welchen Befund stellen Sie dem Verkehr im Lungau aus?Manfred Sampl: Der öffentliche Verkehr im Lungau ist für einen ländlichen Raum sicherlich ein sehr guter. Betrachtet man die Bedienhäufigkeit und das große Gebiet im Verhältnis zur überschaubaren Einwohnerzahl, so hat der Lungau ein gutes System. Natürlich können wir uns nicht mit dem Zentralraum rund um eine große Stadt vergleichen.

Wo gibt es noch Aufholbedarf?Mit der Digitalisierung im Verkehrs- und Mobilitätsbereich eröffnen sich auch für den öffentlichen Verkehr neue Möglichkeiten. Es geht um flexible und bedarfsorientierte Systeme. Über solche verfügt der Lungau - mit Ausnahme des LEADER-geförderten Pilotprojekts Nightline 2.0 - momentan noch nicht. Somit hat der Lungau ein teils starres, aber auch sehr verlässliches System. Die bisher durchgeführten Workshops zeigen aber schon, dass es in der Sommersaison Angebotsüberarbeitungen brauchen wird. Auch die Abstimmung mit den Schulen wird eine zentrale Aufgabe werden.

Worum geht es in den Informationsveranstaltungen, die derzeit in einigen Orten durchgeführt werden?2024 erfolgen die vorbereitenden Arbeiten zur Neuausschreibung des Lungautakts. Die Ausschreibung erfolgt 2025 und im Dezember 2025 sollte der öffentliche Verkehr im Lungau dann neu und überarbeitet durchstarten. In diesen Veranstaltungen will der Regionalverband gemeinsam mit dem Salzburger Verkehrsverbund möglichst viele Erfahrungen und Rückmeldungen aus der Bevölkerung und von zentralen Akteuren - etwa dem Tourismus, dem Bildungssektor, den Senioren oder der Jugend - sammeln. Diese Rückmeldungen sollten dann von den Planern des Salzburger Verkehrsverbundes in den neuen Lungautakt eingearbeitet werden.

Welche Maßnahmen sind aktuell geplant?Der öffentliche Verkehr wird bis zum Start des überarbeiteten Modells im Dezember 2025 wie gewohnt weiterlaufen. Teils gibt es kleinere Anpassungen, im Gesamtsystem sind bis 2025 keine großen Änderungen geplant.

Wie wird die Umstellung auf einen dynamischen Nachtbus mit eigenem Bestellsystem angenommen?Es zeigt sich, dass flexible und bedarfsorientierte Systeme gerade für ländliche Räume attraktive Modelle sind. Die Nightline 2.0 wurde bisher sehr gut angenommen. Es braucht aber auch entsprechende Betreuung und ganz wichtig sind die Rückmeldungen der Nutzer. Die Digitalisierung bietet viele Möglichkeiten, es ergeben sich aber auch neue Hürden und Herausforderungen. Für den Regionalverband werden die Erfahrungen aus diesem Pilotprojekt entsprechende Berücksichtigung im neuen Lungautakt finden.

Wie stark wird der öffentliche Verkehr im Lungau generell genützt. Und welcher Verkehr im Besonderen?Das Hauptaugenmerk liegt bisher im Schülerverkehr. Vor allem die Schnellverbindungen nach Salzburg erfreuen sich sehr großer Beliebtheit. Auch im Bereich der Skibusse gab es in den letzten Jahren stetige Verbesserungen und eine verstärkte Nachfrage.


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