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Pinzgauer Polizisten legten österreichweit gesuchten Einbrechern das Handwerk

560.000 Euro Schaden wird einer albanischen Bande angelastet, die seit Mai vergangenen Jahres vorwiegend Wohnhaus- und Firmeneinbrüche verübt haben soll. Die Tatorte befanden sich in den Bundesländern Salzburg, Niederösterreich und Steiermark. Im Pinzgau klickten schließlich die Handschellen.

Symbolbild.
Symbolbild.

Vier Albaner im Alter zwischen 28 und 37 Jahren stehen laut Polizei dringend im Verdacht und sind teilweise geständig, sich ab Mai 2023 zu einer kriminellen Vereinigung (operierend von Neapel/Italien) zusammengeschlossen zu haben, um in Österreich und Deutschland Einbrüche in Wohnhäuser, Firmen, Fahrzeuge usw. zu begehen. Fünf Verdächtige sind noch auf der Flucht.

Die Straftaten verübten die Beschuldigten immer wieder in unterschiedlichen Zusammensetzungen, wobei der 37-jährige Beschuldigte eine führende Rolle ausübte. Bei ihm scheinen in mehreren Ländern in Europa wie Frankreich, Griechenland und Deutschland Vormerkungen wegen Wohnhauseinbrüchen auf. In Dänemark wurde er bereits wegen mehrfachem Wohnhauseinbruchsdiebstahl gerichtlich verurteilt.

Sie brachen ein, als ihre Opfer schliefen

Bei einem Großteil der Wohnhauseinbruchsdiebstähle waren die Opfer zuhause anwesend und schliefen. Dieser Umstand schreckte die Beschuldigten jedoch keineswegs ab. Im Polizeibericht heißt es: "Eine derartige Vorgangsweise ist eher atypisch anzusehen und hätte leicht zu einer Täter-Opfer-Konfrontation und zu einer erheblichen Gefährdung für die körperliche Unversehrtheit der Opfer führen können."

Die Landeskriminalämter Niederösterreich und Salzburg ermittelten gemeinsam seit Mitte 2023 gegen eine vorerst unbekannte Tätergruppe, die in den Bundesländern Niederösterreich, Steiermark und Salzburg Wohnhauseinbrüche begingen.

Nach einer Einbruchsserie Mitte August in der Steiermark und Niederösterreich wurden vorerst unbekannte Täter am 14. August 2023 in Spitz an der Donau (NÖ) von einer Polizeistreife bei einem Wohnhauseinbruchsdiebstahl auf frischer Tat ertappt. Die Täter konnten vorerst mit einem Fahrzeug mit italienischen Kennzeichen flüchten, ließen es jedoch in einem Weingarten zurück und flüchteten zu Fuß.

Die Spurensicherung am Tatort sowie beim Tatfahrzeug wurde von der Tatortgruppe des Landeskriminalamt Niederösterreich durchgeführt. Aufgrund der akribischen Sicherung und Auswertung der am Tatort und dem verwendeten Tatfahrzeug vorgefundenen Spuren konnte festgestellt werden, dass sich die Kriminellen bereits seit mehreren Tagen in Österreich aufhielten und strafbare Handlung, vorwiegend Wohnhauseinbruchsdiebstähle, begingen.

Sie stahlen zwei Fluchtfahrzeuge

In der Nacht zum 16. August 2023 wurde bei einem weiteren Wohnhauseinbruch in Furth an der Donau (18 km Entfernung zum Tatort in Spitz an der Donau vom 14. August 2023) ein Pkw der Marke Toyota RAV 4 gestohlen. Durch weitere zielgerichtete Ermittlungen konnte der gestohlene Pkw noch am 16. August 2023 in Italien in der Nähe der Zulassungsadresse des zurückgelassenen Täterfahrzeuges von Spitz an der Donau festgestellt werden.

Aufgrund dieser Ermittlungserkenntnisse wurde der Sachverhalt bei der Staatsanwaltschaft Leoben gemeldet.

Nachdem die Einbrecher das Täterfahrzeug vom 14. August 2023 in Spitz an der Donau zurückließen, benutzten sie ab diesem Zeitpunkt einen Audi A3 mit französischen Kennzeichen. Dieser Audi A3 blieb Ende 2023 nach einer Wohnhauseinbruchsserie in Deutschland ebenfalls zurück.

Bandenchef hinterließ DNA-Spuren

Bei der Auswertung der gesicherten DNA-Spuren vom Tatort Spitz an der Donau vom 14. August 2023 sowie vom verwendeten Tatfahrzeug konnte als Spurenverursacher der 37-jährige albanische Haupttäter sowie ein 35-jähriger albanischer Staatsbürger ermittelt werden. Aufgrund den bisherigen Ermittlungsergebnissen wurde von der Staatsanwaltschaft Leoben europäische Festnahmeanordnungen nach den beiden Beschuldigten erlassen.

Im Pinzgau klickten die Handschellen

Da ein Zusammenhang mit Einbruchsserien im Bundesland Salzburg bestand, wurden die Ermittlungen ab Oktober 2023 gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Salzburg, Ermittlungsbereich Diebstahl, weitergeführt. Aktenführend war über Anordnung der Staatsanwaltschaft Leoben das Landeskriminalamt Niederösterreich.

In der Nacht vom 26. auf den 27. Jänner 2024 verübten die vier Beschuldigten im Alter von 28 bis 37 Jahren weitere fünf Einbruchsdiebstähle im Bundesland Salzburg. Im Zuge dieser Einbruchserie erfolgte schlussendlich die Festnahme der vier Beschuldigten auf frischer Tat durch StreifenpolizistInnen in Zell am See und die Einlieferung in die Justizanstalt Leoben.

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