Nachdem der deutsche Teamchef Julian Nagelsmann und Leverkusen-Trainer Xabi Alonso für den Trainerposten beim deutschen Rekordmeister Bayern München nicht zur Verfügung stehen, hat Sportvorstand Max Eberl die Gespräche mit ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick zuletzt intensiviert. Was vor einigen Wochen noch unrealistisch war, könnte in den kommenden zwei Wochen fixiert werden: Rangnick soll laut deutschen Medienberichten Interesse bekundet haben und für den Job bei den Bayern nach der EM im Sommer zur Verfügung stehen. Der Trainerposten bei Bayern ist vakant, weil die Amtszeit von Thomas Tuchel nach der Saison endet.
Rangnick will das Sagen haben
Zum Knackpunkt könnte aber die Machtverteilung werden. Rangnick, der in der Vergangenheit unter anderem RB Leipzig, RB Salzburg und Hoffenheim zu Topteams geformt hatte, will auch bei den Bayern im sportlichen Bereich das Sagen haben. Der 65-Jährige will bei Spielerverpflichtungen das letzte Wort haben und in diesem Bereich somit über der sportlichen Führung rund um Eberl und dem Pinzgauer Sportdirektor Christoph Freund stehen. Akzeptieren die Bayern diese Forderung, dann steht einer Verpflichtung von Rangnick wohl nichts mehr im Weg.
ÖFB würde Ablöse bekommen
Klar ist, dass noch vor der EM im Sommer eine Entscheidung fallen wird. Weil Rangnick in Österreich einen Vertrag bis Ende 2025 hat, braucht er die Zustimmung vom ÖFB. Die ÖFB-Verantwortlichen haben zwar bereits angekündigt, ihrem Erfolgstrainer keine Steine in den Weg zu legen, aber es wird eine saftige Ablöse fällig werden. Im Raum steht ein mittlerer einstelliger Millionenbetrag.
Abgang wäre ein herber Verlust
Für Österreich wäre ein Abgang von Rangnick ein herber Verlust. Der Deutsche hat seit seinem Amtsantritt im Juni 2022 eine starke Mannschaft geformt, die mit ihrer offensiven Spielweise beeindruckt und erfolgreich ist. Fix ist, dass Rangnick bei der Europameisterschaft in Deutschland das ÖFB-Team trainieren wird. In der Vorrunde treffen Tormann Alexander Schlager und Co. auf Frankreich, Polen und die Niederlande.