Johannes Langer im Video-Interview:
Der neue Start steht auch symbolisch für mehrere Brückenschläge, die das Marathonwochenende bringt:
Jung und Alt. Am Samstag stürmen die Kleinsten beim Junior-Marathon und Mini-Marathon ab Jahrgang 2020 den Volksgarten. Älteste Starterin beim Marathon am Sonntag ist Karin Schröder-Raunick aus Deutschland (Jahrgang 1951). Den Altersrekord im Halbmarathon hält der Anifer Helmut Mang, geboren 1943. Noch zwei Jahre älter ist Werner Hofstätter aus Salzburg, der die zehn Kilometer läuft.
Frau und Mann. Vorbei sind die Zeiten, in denen Frauen die Teilnahme am Marathon verboten war. Mittlerweile ist der Anteil weiblicher Starter auf der 42,195-km-Distanz auf fast ein Drittel gestiegen. Beim Halbmarathon und im 10-Kilometer-Lauf herrscht praktisch Gleichstand zwischen den Geschlechtern.
Sport und Kultur. Nicht nur der Zieleinlauf vor dem Haus für Mozart zeigt, dass die Festspielstadt auch ein guter Boden für Sport ist. "Sport und Kultur sind kein Widerspruch, für beides ist Platz in Salzburg", betont Bürgermeister Bernhard Auinger. "Die ganze Stadt ist Bühne" sagte schon Max Reinhardt, der Begründer der Salzburger Festspiele: Zahlreiche Music-Acts sorgen für Rhythmus auf der Laufstrecke. Und die Eisarena, wo sich die Laufbegeisterten am Samstag ihre Startnummern abholen, ist ab 1. Juni Schauplatz des Musicals "Xanadu", einer Produktion des Salzburger Landestheaters.
Viele Nationen. Teilnehmende aus mindestens 85 Ländern werden dabei sein, darunter auch Weitgereiste aus Brasilien, Südafrika oder Neuseeland. Lokalmatador Peter Herzog bekommt es mit Peter Wahome Murithi aus Kenia zu tun, der mit einer Bestmarke von 2:09:40 Stunden klarer Favorit auf den Sieg ist."Ich fühle mich frisch und bereit. Wir werden versuchen, uns über die erste Rennhälfte hinaus zu unterstützen", sagt Wahome, der vor drei Wochen beim Vienna City Marathon nach 30 Kilometern aus dem Rennen gehen musste, weil er Probleme bekommen hatte.
Spannend wird auch das Frauenrennen über 10 Kilometer. Die Schwedin Carolina Johnson geht als Favoritin an den Start. Die Silbermedaillengewinnerin der U20-EM 2015 über 3.000m Hindernis hat ihre Bestzeit von 32:45 Minuten am 14. Jänner 2024 in Valencia erzielt. "Ich denke, dass in Salzburg eine neue Bestleistung möglich ist. Ich habe viel trainiert, vielleicht bin ich noch etwas müde davon. Der Lauf soll ein Test für die Europameisterschaften im Juni in Rom sein", sagt sie. Unterstützt wird sie dabei vom Pinzgauer Andreas Stöckl (SC Leogang), der das gewünschte Tempo vorgeben soll. Im Moment ist noch offen, ob Johnson bei der EM über 10.000 m auf der Bahn oder im Halbmarathon antritt.
Auf einer Top-Platzierung darf man auch Vorjahressiegerin Annika Leineweber
erwarten. Die 21-Jährige Deutsche studiert im vierten Semester medizinische Biologie an der Universität Salzburg. Am Freitag hatte sie bereits als Siegerin beim
Salzburger Frauenlauf gejubelt und in 18:41 Minuten einen neuen Streckenrekord
erzielt. Cornelia Stöckl-Moser (SC Leogang) wird ebenfalls das Double von Frauenlauf
und 10 km bestreiten.
www.salzburg-marathon.at