Dominic Thiem kann sich nicht aus seiner hartnäckigen Formkrise befreien. Auch sein Auftritt beim ATP-250-Turnier in München war nicht von Erfolg gekrönt. Mehr noch: Das 4:6, 4:6 gegen den bislang völlig unbekannten Spanier Alejandro Moro Cañas ist eine weitere Station in der Abwärtsspirale.
Thiem musste wegen anhaltenden Regens mehrere Stunden auf seinen Einsatz warten, startete aber gut, führte 2:0, geriet dann in einer wahren Breakorgie aber 2:4 in Rückstand. Ein weiterer Aufschlagverlust besiegelte den Satzverlust. Auch im zweiten Durchgang gelang Thiem eine frühe Führung, die er abermals aus der Hand gab. Thiem fehlte - wie zuletzt so oft - die Durchschlagskraft und Kaltschnäuzigkeit. Kampf allein war schließlich auch gegen die Nummer 240 der Weltrangliste, die ihr erstes Match auf der ATP-Tour bestritt, zu wenig. Der Matchball, eine Vorhand ins Seiten-Aus, war bezeichnend für das Match und Thiems aktuelle Situation.
Karriereende auch in München Thema
Es war dies die dritte Niederlage gegen Spieler jenseits der besten 200 in den vergangenen Wochen. In Székesfehérvár unterlag Thiem dem Polen Daniel Michalski, in Zadar seinem Landsmann Lukas Neumayer - jeweils ohne Satzgewinn. Das sind bittere Pleiten, die das Karriereende immer näher rücken lassen. Dass Thiem dies selbst thematisiert, stößt bei Philipp Kohlschreiber in München auf Unverständnis: "Klar muss es frustrierend sein, wenn man da war, wo Dominic war, und sich jetzt so abmühen muss. Aber ich hätte das nicht gemacht."
Rodionov am Dienstag im Einsatz
Am Dienstag (11 Uhr) kann sich Jurij Rodionov ein Duell mit Alexander Zverev erspielen. Österreichs Nummer drei (ATP-Nummer 118) trifft zum Auftakt auf den Australier Aleksander Vukic (65). Allerdings kann es wieder zum Geduldspiel werden, denn auch für Dienstag ist Regen prognostiziert.
Ofner feiert Auftaktsieg in Barcelona
Zeitgleich mit Thiem hatte es Ofner am Montag beim ATP-500-Turnier in Barcelona zum Auftakt mit dem Russen Pawel Kotow (ATP-Nummer 69) zu tun. Die österreichische Nummer eins und 43 der Welt holte im ersten Satz ein 2:5 auf, um ihn dennoch 5:7 verlieren. Im zweiten Durchgang ging Ofner dann mit Break in Führung und erzwang einen entscheidenden dritten Satz. Auch da war der Steirer der Bessere und sicherte sich schließlich mit 5:7, 6:3, 6:2 den Aufstieg in die zweite Runde, wo er am Mittwoch Monte-Carlo-Sieger Stefanos Tsitsipas fordern darf. In Monte Carlo hatte sich Ofner ein Duell mit Zverev erspielt, das aber relativ klar 3:6, 4:6 verloren.