Vaterländische Front

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Große vaterländische Kundgebung am Residenzplatz in Salzburg am Christi Himmelfahrtstag, 10. Mai 1934. Oben von links Vizekanzler Ernst Rüdiger Fürst Starhemberg, Bundeskanzler Dr. Engelbert Dollfuß und Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl.

Die Vaterländische Front (abgekürzt VF) war eine politische Organisation in Österreich zur Zeit des autoritären Ständestaats.

Geschichte

Sie wurde am 20. Mai 1933 von der Bundesregierung unter Führung von Engelbert Dollfuß gegründet. Sie wurde nach der Auflösung aller anderen Parteien in Österreich alleiniger Träger der politischen Willensbildung und des Ständestaats. Sie hatte das Kruckenkreuz zum Symbol. Schüler trugen das Abzeichen "Seid einig". Die öffentlich Bediensteten waren zur Mitgliedschaft verpflichtet.

Bundesführer waren Engelbert Dollfuß (bis zu seiner Ermordung beim Putschversuch im Juli 1934), Ernst Rüdiger von Starhemberg (29. Juli 1934 bis Absetzung am 14. März 1936) und Kurt Schuschnigg (14. März 1936 bis zum Anschluss am 11. März 1938).

Salzburg und die Vaterländische Front

Dr. Alois Wagenbichler trat 1929 zunächst der Heimwehr bei, wurde Bezirksführer der Heimwehr im Gasteinertal, stellvertretender Landesführer der Heimwehr und dann aber stellvertretender Landesleiter der Vaterländischen Front.

Ab 1933 war Oberbaurat Dipl.-Ing. Martin Hell, der Salzburger Landesarchäologe, Mitglied der Vaterländischen Front.

Gustav Edler von Remiz war ein Ortsgruppenleiter, Hermann Struber war Obmann der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen und der Sozialen Arbeitsgemeinschaft, einer Initiative der Vaterländische Front zur Gewinnung der Arbeiterschaft.

Leonhard Steinwender war von 1934 bis 1938 Werbeleiter der Vaterländischen Front und Herausgeber der "Front in Salzburg".

Georg Rinnerthaler, der ein Gegner der Nationalsozialisten war, wurde als Leiter der Vaterländischen Front in der Flachgauer Marktgemeinde Neumarkt bereits 1934 Ziel von NS-Anschlägen.

Karl Wimmer, Hotelier, Abgeordneter zum Salzburger Landtag und Zweiter Landtagspräsident-Stellvertreter, engagierte sich von 1934 bis 1938 als Ausschussmitglied der Gastwirtezunft und Gruppenleiter der Vaterländischen Front.

Alfred Bayr war von 1937 bis 1938 Landessekretär und Landesfinanzreferent der Vaterländischen Front in Salzburg.

Johann Hofer wurde 1938 Bezirksführer der Vaterländischen Front im Pinzgau.

Am 25. Februar 1938 veranstaltete die Vaterländische Front einen Fackelzug in der Stadt Salzburg für ein selbständiges Österreich. Wenige Tage später, am 27. Februar, wurde Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl zum Landesführer der Vaterländischen Front ernannt.

Quellen